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c't: Google ist überall
Alternativen zur Datenkrake

Hannover, 2. Mai 2014 – Suche, Chrome, Gmail, Android: Google bestimmt die Spielregeln im Netz und auf dem Smartphone. Auch wenn man keine Google-Dienste nutzt, telefoniert der Browser fast ständig mit Google. Sich gegen die Datensammelwut des omnipräsenten Riesen zu stemmen fällt schwer – ist aber nicht ganz unmöglich, so das Computermagazin c’t in der Ausgabe 11/2014.

Nach Informationen googeln, mit Chrome auf YouTube surfen, den Gmail-Account abfragen, gemeinsam Office-Do­kumente bearbeiten, auf den Android-Mobilgeräten Umgebungskarten anzeigen, Terminkalender abgleichen, Fotos synchronisieren – auf quasi alle Online-Bedürfnisse hat Google eine Antwort. Für die wenigsten seiner Angebote nimmt das Unternehmen Geld. Als Gegenleistung fließen einfach die Benutzerdaten zurück, komplette digitale Lebensgeschichten laufen bei den Google-Servern auf. Nicht jedem behagt diese Datensammel­wut. „Wer Google entwischen und seine Privat­sphäre besser schützen will, sollte seine Informationen auf mehrere, idealer­weise europäische Anbieter verteilen“, rät c’t-Redakteur Jo Bager. „Auch wenn das nicht so komfortabel ist.“

Für fast alle Dienste des Internet-Riesen gibt es Ausweichmöglichkeiten. Microsofts Bing, die deutsche Meta-Suchmaschine Metager oder auch DuckDuckgo bieten ähnlich gute Suchergebnisse. Bei kostenlosen Mail-Diensten herrscht ebenfalls kein Mangel an Alternativen. In Sachen Kontakt- und Terminverwaltung für Privatleute sieht es dagegen eher mau aus, will man nicht zu den großen ebenfalls Daten sammelnden Konkurrenten Microsoft und Yahoo wechseln. „Bei unseren Kurztests machte der Dienst des Münsteraner Unternehmens fruux einen guten Eindruck“, sagt c’t-Experte Bager. Maximale Unabhängigkeit erhält man, wenn man seine Daten selbst hostet, zum Beispiel mit OwnCloud. Die quelloffene Server-Software lagert nicht nur Dateien, sondern bietet auch Kalender- und Kontaktverwaltung sowie einen Musikplayer.

Betreibt man ein wenig Aufwand, kann man sich im Netz durchaus ohne Google bewegen. „Dennoch wird ein Leben ohne Google im Alltag zunehmend schwieriger“, sagt c’t-Redakteur Bager. „Denn das einflussreichste IT- und Werbe­unternehmen unserer Zeit sitzt an den Schaltstellen der Tech­nologieentwicklung und bestimmt dort die Spielregeln für die Zukunft mit. Sei es in der Automobiltechnik, in der Medizin, bei der intelligenten Heimelektronik oder in der Logistik.“

Hinweis für Hörfunkredaktionen:
Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Jo Bager stehen für registrierte Hörfunkredakteure als MP3 unter www.radio.ct.de zum Download bereit.