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"Wir machen Software"
iX-Exklusivinterview mit Microsoft-Chef Steve Ballmer

Hannover, 9. April 2002 - "Wir machen Software, wir bleiben bei der Software", gibt Microsofts-Chef Steve Ballmer am Rande der CeBIT dem IT-Profimagazin iX zu Protokoll. Angesprochen auf die Investitionslust des Konzerns, betont er, dass Microsoft kein Medienunternehmen sei. In der aktuellen Ausgabe von iX 5/02 gibt er außerdem Auskunft über die Redmonder Pläne in Sachen .NET, das Verhältnis des Konzerns zu freier Software und seiner zukünftige Rolle in der IT-Industrie.

Das größte Wachstumspotenzial liegt nach Ballmers Einschätzung im Serverbereich. .NET, die neue Microsoft Plattform für XML-Webdienste, die Informationen, Geräte und Anwender in einer einheitlichen und personalisierten Weise miteinander verbindet, beschreibt der Microsoft-Chef als Seele der derzeitigen Geschäftsaktivitäten des Redmonder Konzerns.

Obwohl sich Microsoft nur zur teilweisen Offenlegung des .NET-Framework entschlossen hat, betont er im iX-Interview, dass alle Programmierer die Vorteile von .NET nutzen können und erklärt, dass .NET auch auf anderen Plattformen verfügbar gemacht werden soll. "Dies vor allem, damit innovative Ideen umgesetzt werden können, die in der Forschung entstehen", so Ballmer wörtlich.

Die freie .NET-Implementierung Mono werde jedoch nicht von Microsoft unterstützt. "Wir besitzen das intellektuelle Eigentum an .NET. Ich glaube nicht, dass es einen Klon des .NET-Framework von irgendjemand anderem als von Microsoft geben wird", behauptet Steve Ballmer selbstbewusst.

Microsofts Image hat nicht zuletzt durch die jüngsten Prozesse erheblich gelitten. Hier gibt Ballmer Fehler zu: "Wir müssen anderen Firmen mit Respekt begegnen, auch wenn wir mit ihnen direkt konkurrieren." Er räumt ein, dass die Reaktionen in der Öffentlichkeit Microsoft klar gemacht hätten, welche bedeutende Rolle sie in der Industrie spielten. Dementsprechend müsse man auch Verantwortung tragen. Microsoft müsse sich stärker als bisher in den Dialog mit der gesamten Industrie einbringen. "Wir können nicht dauernd vor Gericht ziehen, um dort unsere Probleme zu lösen." (hb)