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Technology Review über manipulierte Autoelektronik
Hacker greifen nach dem Steuer

Hannover, 25. Juli 2012 – US-Forschern ist es gelungen, Autoelektronik aus der Ferne zu manipulieren. Mit den von ihnen entdeckten Verfahren ließen sich potenziell lebens­gefährliche Unfälle provozieren. Das berichtet das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 8/2012.

Um Zugriff auf die Fahrzeugelektronik zur erhalten, klopften die Forscher des Centers for Automotive Embedded Systems Security (CAESS) systematisch alle Zugangswege nach Schwach­­stellen ab. Am brisantesten war die Entdeckung, dass sich die Bordelektronik mit einer einfachen Telefonverbindung ansteuern und so ein Schadcode aus der Ferne einschleusen ließ. Waren die Forscher erst einmal in die Fahrzeugelektronik eingedrungen, konnten sie unter anderem die Türen öffnen oder die Wegfahrsperre abschalten. Selbst die Bremsen ließen sich auf diese Weise deaktivieren.

„Es war tatsächlich die normale Fahrzeugbremse, die man während unserer Versuche mit dem Bremspedal nicht mehr kontrollieren konnte“, sagt Franziska Rösner, die als Doktorandin am CAESS-Hack mitgearbeitet hat, gegenüber Technology Review. Außerdem brachten die Wissenschaftler gehackte Fahrzeuge dazu, laufend ihre Position zu melden und das Mikrofon der Freisprecheinrichtung einzuschalten. Auf diese Weise konnten Forscher in San Diego vom Schreibtisch aus ihre Kollegen im 2000 Kilometer entfernten Seattle während einer Autofahrt belauschen.

Mit ihrer Aktion wollen die Wissenschaftler auf die Sicherheitslücken aufmerksam machen und Autohersteller für die Probleme sensibilisieren. „Was uns Sorgen macht, ist, dass Autos nun zunehmend ans Internet angeschlossen werden“, sagt Franziska Rösner. „Wenn man nicht von Anfang an für Sicherheit sorgt, wird es hinterher gefährlich.“