Suns JavaStation getestet
Aus dem iX-Labor

Hannover, den 11. März 1997 - Sun Microsystems' Network Computer sind längst nicht so schnell wie PCs, aber mancher Workstation ebenbürtig und rasanter als X-Terminals. Das ergaben Benchmarks, die iX mit Suns JavaStations für die April-Ausgabe durchgeführt hat. iX hatte als erste deutschsprachige Zeitschrift die neuen Produkte von Sun einem ausführlichen Test unterziehen können.

Bei der JavaStation handelt es sich um einen der ersten Netzwerkcomputer (NC), die verschiedene Hersteller als Alternative zu Windows-PCs in den Betrieben plazieren wollen. Das System dient ausschließlich dazu, Java-Anwendungen auszuführen.

Zum Einsatz kamen zwei spezielle Java-Benchmarks: Caffeine und Plasma. Mit einem Caffeine-Wert von 127 lag die JavaStation zwar deutlich über X-Terminals (maximal 80) und auch über dem Wert einer SPARC-RISC-Workstation, aber ein 133-MHz-Pentium-PC war mit 1538 Marks dramatisch überlegen. Grund: Just-in-Time-Compiler, die den Java-Code in Maschinensprache übersetzen, steigern die Caffeine-Werte um den Faktor 80. Auch hinsichtlich der Ergebnisse des Plasma-Benchmarks lagen PCs vorn.

Trotzdem sieht der Autor des Testberichts, der stellvertretende iX-Chefredakteur Henning Behme, Marktchancen für das lautlose Gerät: "Nicht als Ersatz für Windows-PCs, sondern als Alternative zu den immer noch weitverbreiteten IBM- und SNI-Terminals."

iX, das Magazin für professionelle Informationstechnik, hat sich bereits in der Vergangenheit durch Tests von Systemen profiliert, die in der Größenordnung weit über Arbeitsplatzrechnern angesiedelt sind; unter anderem Multiprozessorsysteme und Grafik-Workstations mit einem Gesamtwert von 100 000 Mark und mehr.

Die Testergebnisse im einzelnen:

CaffeineMark 2.5
SPARC5-Clone 86
JavaStation 127
Envisex 29
PC 1538
Linux NC 106

Plasma
SPARC5-Clone 4,1
JavaStation 4,0
Envisex 1,2
PC 6,6
Linux NC 5,9

Weiteres in iX 4/97, ab 13. März am Kiosk.

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