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RFID: zwischen Hype und Wirklichkeit
iX über den aktuellen Stand der berührungslosen Funktechnik

Hannover, 16. Mai 2008 - In Handel und Logistik gehört die berührungslose Funktechnik längst zum Alltag. Auch Luftfahrt, Automobilindustrie oder Pharma setzen auf RFID. Allerdings gibt es noch keine branchenübergreifende Standards. Darüber hinaus fehlen verbindliche Richtlinien zum datenschutzfreundlichen RFID-Einsatz im Endkundenbereich, schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Ausgabe 6/08.

Der Hype hat sich gelegt und ist einem vorsichtigen Optimismus gewichen. RFID habe teilweise unrealistische Hoffnungen auf einen schnellen und umfassenden Einsatz geweckt, so die Einschätzung von Branchenkennern. Große RFID-Systeme entwickelten sich demnach nicht ganz so schnell wie vermutet. Insgesamt aber prognostizieren die Autoren von Studien sowie Marktforscher von Abi Research und Gartner ein weltweites Umsatz-Wachstum im RFID-Umfeld zwischen 20 und 30 Prozent.

Aus Sicht des Handelsriesen Metro, der im Palettenbereich den größten operativen Einsatz von RFID-Chips im vergangenen Jahr meldete, gibt es noch einige Herausforderungen zu meistern: Dazu gehört das weitere Vorantreiben von globalen einheitlichen Standards für Frequenzen und Daten, bezahlbaren technischen Lösungen, Lesegeräten und Transpondern. Damit beispielsweise eine Überwachung der Temperatur im Lebensmittelbereich möglich ist, wird bereits an der Integration von Sensoren gearbeitet, die Temperatur, Erschütterung oder Luftfeuchtigkeit messen.

Bis der Konsument tatsächlich seinen vollen Einkaufswagen durch den RFID-Lesebereich der Supermarktkasse schieben kann, dauert es wohl noch 10 bis 15 Jahre, zumal es noch Schwierigkeiten beim Einlesen von Artikeln mit Flüssigkeiten oder Metall gibt. Branchenkenner schätzen derzeit, dass RFID sich zunächst im Handel bei teuren Produkten und im Bereich Textil durchsetzen wird.

Und so wird RFID in den nächsten Jahren überwiegend eine Hintergrundtechnik bleiben, die den Konsumenten nicht direkt betrifft. Dennoch arbeitet das Bundesamt für Sicherheit (BSI) als neutrale Stelle an sogenannten "Technischen Richtlinien für den sicheren Einsatz von RFID", um die Privatsphäre des Konsumenten zu schützen.