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Pentium 4 "scheinbar verdoppelt"
Intel-Offensive: "Hyper-Threading" steigert Leistung

Hannover, 14. November 2002 - Der Prozessorhersteller Intel will mit einer technischen Innovation die tägliche Arbeit am PC beschleunigen. Mit dem neuesten Pentium-4- Prozessor wird jeder PC zu einem virtuellen Zwei-Prozessor- System. Das so genannte "Hyper-Threading" ist eine echte kleine Revolution, funktioniert aber nicht mit jeder Software, berichtet das Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 24/02.

Ein Pentium-4-Rechner wartet dank hoher Taktfrequenz bereits jetzt mit einer hohen Leistungsfähigkeit auf. Doch bleibt die Geschwindigkeit oft weit hinter den theoretischen Möglichkeiten zurück, weil die internen Recheneinheiten oft leer laufen. Eine weitere Erhöhung der Taktfrequenzen kann das kaum ausgleichen und wirkt sich bei der täglichen PC-Arbeit nur wenig aus.

Mit dem "Hyper-Threading" geht Intel einen neuen Weg: Die Idee besteht darin, lediglich einige zusätzliche Steuerelemente auf dem Chip unterzubringen, die der Software vorgaukeln, dass ein zweiter Prozessor eingebaut ist. Dieser virtuelle zweite Prozessor führt wartende Befehle aus, indem er bisher brachliegende Rechenkapazitäten nutzt. "In der Tat zeigen sich deutlich spürbare Verbesserungen, wenn man mit mehreren Programmen wie etwa einen Internet-Browser, einer E-Mail-Software und einem Virenscanner gleichzeitig arbeitet," so c't-Redakteur Christof Windeck.

Intels Trick funktioniert aber bei weitem nicht mit jeder Software, wie sich im c't-Testlabor zeigte. Viele Programme müssen erst noch angepasst werden. "Hoffentlich nutzen möglichst viele Entwickler die neuen Möglichkeiten in ihren Programmen aus," so c't-Experte Christof Windeck. "Immerhin stellt diese Technik eine der interessantesten Innovationen der letzten Jahre dar." Ein Rechner mit zwei tatsächlichen Prozessoren ist weitaus teurer. (ciw)

Hinweis für Hörfunkredaktionen: Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Christof Windeck sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk- Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.