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Microsoft greift nach dem Handy-Markt
Smartphones mit Microsoft-Betriebssystem

Hannover, 4. November 2002 - Nach dem PC- und dem PDA-Markt greift Microsoft jetzt mit einem eigenen Betriebssystem für Handys die Mobilfunk-Zunft an, berichtet das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe 23/2002. Die Mobiltelefone mit dem Aufdruck "Microsoft Windows Powered" kommen in diesem Tagen auf den Markt.

Das Z100 von Sendo ist eines der ersten Handys mit Microsoft-Betriebssystem, das in Deutschland angeboten wird. Es hat ein Farbdisplay mit 176 mal 220 Pixeln und enthält Software wie den "Internet Explorer" und den "Media Player". Die Bezeichnungen suggerieren, dass es sich um die vom Windows-PC her gewohnten Programme handelt. Dadurch würden übertriebene Erwartungen geweckt, schreibt c't. Auch weise das neue Betriebssystem noch Schwächen auf.

Sendo zählt zu den kleineren Herstellern, die sich auf die Partnerschaft mit dem Software-Riesen eingelassen haben. Demgegenüber zeigen die führenden Handy-Schmieden Microsoft bisher die kalte Schulter. Daher hat der US-Konzern bei dem taiwanischen Hersteller HTC selbst ein Handy produzieren lassen, das er jetzt in direkter Kooperation mit Mobilfunk-Netzbetreibern vermarktet. Es wird bereits in Großbritannien von der France-Telecom-Tochter Orange angeboten und soll noch vor Weihnachten auch in Frankreich zum Preis von rund 300 Euro auf den Markt kommen.

Großer Funktionsumfang, Digitalkamera und Farbdisplay sind die Stärken des 95 Gramm leichten Microsoft-Handys "SPV" (Sound, Pictures, Video). Microsofts Marketing-Abteilung versucht zusätzlich, mit der behaupteten Kompatibilität des Handy-Systems zu Windows auf herkömmlichen PCs zu punkten. "Für die Handy-Hersteller ist das SPV eine ernst zu nehmende Herausforderung", so c't-Redakteur Jürgen Kuri. Microsoft erwartet offenbar, durch die Dominanz bei PCs gute Argumente für so genannte Windows-Handys in der Hand zu haben. Mit Vodafone und T-Mobile steht Microsoft bereits in Verhandlungen, um auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. (jk)

Hinweis für Hörfunkredaktionen: Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur Jürgen Kuri sind unter 05 11/2 79 15 60 beim c't-Hörfunk-Service abrufbar. Unter www.radioservice.de steht das Angebot für akkreditierte Hörfunkredakteure auch im MP3-Format zum Download bereit.