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Mehr Praxisbezug durch Programmierprojekte
iX-Umfrage zur Informatikausbildung

Hannover, 23. Februar 2010 - Deutsche Informatikfakultäten erfüllen die Forderungen nach mehr Praxisrelevanz. Dafür sprechen die großen Anteile praktischer Inhalte im Lehrangebot, aber auch, dass sich das industriegetriebene Java als "Lehrsprache" erster Wahl durchgesetzt hat. Das schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen März-Ausgabe.

In den vergangenen Jahren bemängelte die IT-Industrie nicht selten am Studiengang Informatik den fehlenden Praxisbezug. Den Absolventen fehle es insbesondere an den Fertigkeiten Testen, Programmieren und der Fehlersuche.

Viele Universitäten haben darauf reagiert beziehungsweise das Informatikdiplom durch Bachelor- und Masterstudiengänge ersetzt, wodurch der Praxisanteil eine höhere Gewichtung bekommen hat. Die aktuelle Umfrage des iX-Magazins, an der sich 53 von 135 ermittelten Instituten beteiligt haben, zeigt, dass mittlerweile praktische Übungen zum Studium gehören. Mit Ausnahme einer Hochschule zählt in allen befragten Unis und Fachschulen ein umfangreiches Programmierprojekt mit mehr als 1000 Codezeilen zu den Lehrinhalten.

In der Industrie weit verbreiteten Programmiersprachen wie Java und C++ werden auch an den Unis bevorzugt gelehrt. So findet man Java bei knapp vier Fünfteln der IT-Lehrstühle.

Auf die Frage, wie viel Prozent des Lehrangebots eher theoretischer Natur ist und wie viel man zur angewandten Softwareentwicklung zählen kann, gaben zwei Drittel der befragten Unis und Fachhochschulen an, dass der Praxisanteil höher anzusiedeln sei als der der Theorie. Auf ein ausgewogenes Verhältnis legen sechs Lehrstühle wert, der Rest setzt den Schwerpunkt auf die theoretischen Inhalte.

"Trotz aller Verbesserungen: Vergleicht man die ermittelten Ergebnisse mit den Anforderungen von Softwarehäusern an Studienabgänger, scheinen die an Hochschulen erlernten Fertigkeiten noch immer nicht auszureichen", sagt iX-Redakteur Alexander Neumann. "Unternehmen möchten zudem betriebswirtschaftliche Zusatzkenntnisse, überdurchschnittliche Fremdsprachenkenntnisse und sogenannte Soft Skills sehen, die sich Bewerber in der Regel zusätzlich aneignen müssen."