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Linux-Hotlines teuer und überwiegend inkompetent
iX testet Linux-Support über 0190er-Nummern

Hannover, 12. Oktober 1999 - Linux-Service über 0190er-Nummern stellt sich für viele Anwender als kostengünstige Alternative zu traditionellen Support-Verträgen dar. iX, Magazin für professionelle Informationstechnik, hat fünf Anbietern in verdeckten Tests auf den Zahn gefühlt und kommt in seiner aktuellen Ausgabe 11/99 zu ernüchternden Ergebnissen.

Unter Deckadressen kaufte iX zwei Rechner mit vorinstalliertem Linux; ein System mit Suse-, eines mit Red-Hat-Distribution. Suses kostenloser Installations-Support und die 0190er-Linux-Hotlines von ComputerBild, InfoGenie, LunetIX und 0190LINUX Jean Raeder wurden mit vier typischen Problemen konfrontiert: Fragen zum X Window System, zur Druckerinstallation, zu einem vergessenen Root-Passwort und zur ISDN-Anbindung.

"Bis auf das ISDN-Problem waren das typische Einsteigerfragen, die eigentlich schon mit durchschnittlichem Linux-Know-how zu beantworten sind", beschreibt iX-Linux-Spezialist André von Raison den Schwierigkeitsgrad der Fragen. Trotzdem konnte keiner der getesteten 0190er-Dienste alle Probleme lösen. Vor allem bei Fragen zu Red-Hat-Linux stießen die iX-Tester überwiegend auf Unkenntnis.

ComputerBild und InfoGenie zeigten sich als am schlechtesten informiert: Nur in zwei Fällen führten die Anfragen zum Erfolg. Dennoch waren zum Teil Gebühren in dreistelliger Höhe ohne jeden Gegenwert fällig. Lediglich der kostenlose Suse-Support, der allerdings bei Red-Hat-Problemen nicht weiterhilft, konnte alle Probleme erfolgreich lösen.

Obwohl Hotlines keine monatlichen Fixkosten und keine Bindung durch Vertragslaufzeiten wie bei einem herkömmlichen Supportvertrag erfordern, erweisen sich 0190er-Nummern auch beim Linux-Support als Kostenfallen. "Teilweise hätte man für die aufgebrachten Telefonkosten schon gestandene Linux-Spezialisten zum Vor-Ort-Support bewegen können", resümiert André von Raison.