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Kids im Netz
Internetangebote für Kinder und Jugendliche

Hannover, 25. September 1998 - Das Internet als Spielwiese für Kinder? Bei diesem Gedanken wird Eltern angesichts der vielen Negativschlagzeilen ganz mulmig. Zu Unrecht meint das Computermagazin c't in Heft 20/98 und stellt aktuelle kindgerechte Online-Angebote vor.

Laut der Verbraucheranalyse KidsVA nutzten Anfang 1998 weniger als ein Prozent aller Kinder zwischen sechs und 13 Jahren das Internet oder Online-Dienste am eigenen PC beziehungsweise am Rechner der Eltern und Geschwister. Das entspricht rund 60.000 Cyberkids, die im Netz surfen. Dabei hält sich der Anteil von Jungen und Mädchen in etwa die Waage.

Das Internet ist dementsprechend (noch) kein Kindermedium. Online-Angebote für die Jüngsten sind eher spärlich gesät. Wer nach kinderfreundlichen Homepages sucht, wird bei der "Blinden Kuh" (www.blinde-kuh.de) fündig, die bislang einzige deutschsprachige Suchmaschine speziell für Kids.

In erster Linie sind es Privatleute, die sich für kindgerechte Internet-Inhalte engagieren. Daneben gibt es gut gemachte Web-Sites vor allem von Rundfunkanstalten und Verlagshäusern. Besonders empfehlenswert sind das Kindernetz des Südwestrundfunks (www.kindernetz.de) und Fun Online (www.funonline.de) von Egmont Interactive, einem Schwesterunternehmen des Ehapa Verlages.

Statt ellenlanger Texte, die die kleinen Surfer eher ermüden als zum Lesen animieren, setzen beide Anbieter aufs Mitmachen: Kinder treffen hier auf Gleichaltrige und können mit ihnen diskutieren, spielen und chatten. Das Kindernetz ermöglicht seinen kleinen Besuchern zudem das Einrichten einer eigenen Homepage. Ein Angebot, das gut ankommt. Über 6000 Kinder und Jugendliche haben bereits so ihre persönliche Web-Site gestaltet.

Sehr aktiv sind auch Umweltverbände und -vereine wie beispielsweise Greenpeace, der Emil-Grünbär- und der Fritz-Kids-Club. Hier können die Sprößlinge Umwelträtsel lösen, an Diskussionen teilnehmen oder sich Anregungen zum Basteln holen. Umwelt-Infos erweitern spielerisch das Wissen. Außerdem können Kinder hier Brieffreundschaften knüpfen.

Überhaupt steht die Kommunikation bei den jungen Surfern hoch im Kurs. Schon Kinder im Grundschulalter nutzen die elektronische Post und treten mit Gleichgesinnten in Kontakt. Brieffreunde-Foren wie der Mailwürmchen-Treffpunkt der Kinder-Homepage zur EXPO 2000 und das Web-Forum Kinderpost verzeichnen einen starken Zuspruch.

Wissenshungrige Kinder finden nur wenig interessante deutschsprachige Inhalte im Netz. Computerfreaks können sich Grundlagen bei "JOJO's Spaziergang durch den Computer" aneignen oder bei den "Pixelkids" die Programmiersprache HTML kennenlernen. Auf der Politix-Seite des deutschen Bundesrates lernen Kids wichtige politischen Begriffe und Prozesse verstehen und können sich via Mausklick eine standardisierte Rede zusammenbasteln. Die Berliner Online-Zeitung "sowieso" bietet Kindern Nachrichten aus dem In- und Ausland, Hintergrundreportagen, Sportmeldungen und Kurioses.

Im Internet zu surfen macht vielen Kleinen großen Spaß. Vorausgesetzt, die aufgerufenen Seiten erscheinen ohne Wartezeiten auf dem Schirm, enthalten statt großer Textmengen Bilder und Grafiken und sind möglichst mit Sound- oder Videodateien ausgestattet. Wenn sie dann noch zum Mitmachen einladen, sind die Kinder eifrig bei der Sache. Die Telefonrechnungen belegen es.