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Immer mehr Kinect-Anwendungen ohne XBox
iX über Bewegungssteuerung

Hannover, 23. Februar 2011 - Microsofts Kinect, eigentlich zur Steuerung der Spielkonsole XBox 360 gedacht, findet auch in Wissenschaft, Forschung und Kunst großen Anklang. Das schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen März-Ausgabe.

Microsofts Kinect-Sensor, der im November auf den Markt kam, hat die Art und Weise, wie der Nutzer mit dem Computer interagiert, verändert: Als Eingabegerät dient lediglich der eigene Körper, dessen Bewegungen vom "mehräugigen" Kamerasystem übertragen werden. Kern der Kinect ist das von PrimeSense entwickelte PS1080-SoC (System on a Chip). Sein Mikroprozessor erledigt die komplette Tiefenberechnung und liefert einen synchronisierten Strom von Farb-, Tiefen-, und Audiodaten.

Ähnlich wie vor einigen Jahren bei der Wii-Fernbedienung Wiimote dauerte es nicht lange, bis Nutzer Wege fanden, den Sensor an PCs anzuschließen und für andere Zwecke als Computerspiele zu nutzen. Insbesondere nach dem Erscheinen eines Open-Source-Treibers für Kinect vergeht kaum ein Tag, an dem nicht neue Anwendungen erscheinen. Mittlerweile liefert eine aktive Entwicklergemeinde frei verfügbare Kinect-Treiber und stellt interessierten Programmierern leistungsfähige Toolkits kostenlos zur Verfügung.

So lässt sich der Sensor am PC für Virtual-Reality-Anwendungen verwenden, genauso wie für medizinische Visualisierung, Robotersteuerung oder aber als Eingabegerät für 3D-Drucker. Auch die Steuerung realer Roboter ist mittels Kinect-Sensor möglich, da die Tiefenerkennung auch in der Robotik von Bedeutung ist. Mitarbeiter des STARMAC-Projektes der Universität Berkeley etwa zeigen, wie man Microsofts Sensor für die Steuerung einer fliegenden Drohne verwenden kann.

"Betrachtet man die große Dynamik und Kreativität der Kinect-,Hacker', scheint es für die alternative Nutzung des Spielesensors eine große Zukunft zu geben", sagt iX-Redakteur Michael Riepe. "Das ganze Potenzial gestenbasierter Interaktion muss jedoch noch erforscht werden. Ob wir demnächst keine Fernbedienung mehr brauchen, weil sich der Fernseher nur durch Armbewegungen steuern lässt, muss sich erst noch herausstellen."