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Deutsche Provider lassen tracken
c't: Absender sehen, wann und wo man E-Mails öffnet

Hannover, 4. Oktober 2013 - Ausgerechnet die um Datenschutz bemühten großen deutschen E-Mail-Provider bieten ihren Kunden keine Möglichkeit, E-Mail-Tracking abzuschalten. Wer die Web-Mail von Freenet, T-Online, GMX oder Web.de nutzt, lässt erkennen, wann, wo und mit welchem Gerät eine Mail geöffnet wird, schreibt das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe 22/13.

Das Prinzip ist einfach: Die E-Mail enthält einen Verweis auf ein Bild bzw. Pixel, das auf einem Server liegt. Das Mail-Programm, oft der Web-Browser, oder eine Smartphone-App laden dieses automatisch nach. Dieser Zugriff wird in Log-Dateien festgehalten und gibt Aufschluss über Ort, Provider, Betriebssystem und Gerät des Nutzers. Solche Tracking-Pixel finden sich nicht nur in Spam-Mails. Eine offizielle Telekom-Rechnung enthielt gleich zwei davon.

Es gibt jedoch Programme, in denen man diese Funktion, die das Tracking erlaubt, deaktivieren kann. Vorbildlich zeigt sich Thunderbird, der ungefragt keine externen Ressourcen nachlädt. Apple Mail unter Mac OS X 10.8 lädt standardmäßig so gut wie alles, was man in HTML einbetten kann. Wer Wert auf Privatsphäre legt, sollte zumindest unter Darstellung "Nicht lokal gesicherte Bilder in HTML-E-Mails anzeigen" abwählen. Bei iPhone und iPad kann man in den Einstellungen unter "Mail, Kontakte, Kalender" die Option "Entfernte Bilder laden" abschalten.

Die Provider von "E-Mail made in Germany" lassen es nicht zu, dass Anwender ihrer Web-Mail-Seiten das automatische Nachladen abschalten. Positiv fallen überraschenderweise Google und Yahoo auf: Deren Webmailer lehnten in der Voreinstellung das automatische Nachladen von externen Ressourcen mit einem Verweis auf Risiken für Sicherheit und Privatsphäre ab. Tracking ist dort also nicht möglich.

Hinweis für Hörfunkredaktionen:
Ein Radiobeitrag zu diesem Thema sowie O-Töne von c't-Redakteur
Jürgen Schmidt stehen für registrierte Hörfunkredakteure als MP3
unter www.radio.ct.de zum Download bereit.

Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Heise Medien Gruppe
Erik von Hoerschelmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 [0] 511 5352-141
erik.von.hoerschelmann@heise-medien.de