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Computerkriminellen auf der Spur
Digitale Forensik

Hannover, 11. September 2002 - Die komplizierte Suche nach digitalen Spuren von Computerkriminellen hat sich, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, zu einem neuen Zweig der Informationstechnik etabliert, schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Ausgabe 10/2002.

Ob Betrug mit 0190-Dialern, Kinderpornographie, Bilanzfälschung oder Diebstahl von Firmengeheimnissen - bei diesen Delikten gibt es in der Regel keine reale Fingerabdrücke. Um Indizien und handfeste Beweise zu finden, bedarf es detaillierter Recherche der Netzwerk- und Computertechnik. Festplatten müssen bis auf die physikalische Ebene analysiert, Flash-Speicher ausgelesen, Protokolle des Netzverkehrs gesichert werden.

Was genau zur neuen Disziplin Digitale Forensik (forensisch = gerichtlich, kriminalistisch) gehört, ist noch nicht klar umrissen; in jeden Fall geht es aber um mehr als nur Technik. "Damit aus Untersuchungsergebnissen gerichtsverwertbare Beweise werden, muss methodisch exakt und mit detaillierter Dokumentation vorgegangen und anschließend alles für EDV-Laien übersetzt werden", beschreibt Ute Roos, Sicherheitsspezialistin der Zeitschrift iX, die Arbeitsweise. Schließlich wissen die meisten Richter und Schöffen wenig von Bits und Bytes.

Noch ist die digitale Forensik eine Domäne weniger privater Spezialisten sowie des BKA und der Landeskriminalämter. Die anwachsende Computerkriminalität dürfte aber schon bald für ein breiteres Interesse sorgen. Für Administratoren, die einen Hackereinbruch entdecken, hat iX in seiner aktuellen Ausgabe die wichtigsten Verhaltensmaßnahmen zusammengestellt: Netzwerkverbindungen trennen, physikalische Kopien mit möglichst allen Meta-Daten anfertigen, alle Ereignisse genauestens protokollieren sind nur einige der Erste-HilfeMaßnahmen. "Wer diese Regeln beherzigt, hat nicht nur die Chance, den Schaden zu begrenzen, sondern auch die Täter zu überführen", so iX-Redakteurin Ute Roos weiter. Der nächste Schritt sei aber immer der Gang zum Forensik-Profi. (ur)

Das IT-Profimagazin iX zählt zur Pflichtlektüre des professionellen DV-Anwenders. Die sorgfältig ausgewählte Mischung von herstellerunabhängigen Tests, Grundlagenartikeln und Hintergrundberichten sowie aktuellen Produktvorstellungen vermittelt die notwendigen Informationen für den erfolgreichen unternehmensweiten Computereinsatz.