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Technology Review über synthetische Milch
Fast wie die Milch von der Kuh

Hannover, 23. Oktober 2014 – Keine Massentierhaltung, keine schädlichen Inhaltsstoffe – weltweit forschen Unternehmen an Nahrungsmitteln, die tierische Originale ersetzen, aber genau wie sie schmecken sollen. Das Start-up Muufri aus San Francisco entwickelt eine synthetische Variante von Milch, schreibt das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 11/2014.

Nachhaltigkeit sei die Motivation für die Entwicklung einer künstlichen Milch gewesen, schreibt Technology Review über die Muufri-Gründer. Immerhin verbrauchen Landwirte etwa 1000 Liter Wasser, um einen Liter Milch herzustellen. „Wenn man die richtigen Zutaten hat, lässt sich Milch überraschend einfach selbst herstellen“, so Firmengründer Ryan Pandya. Statt von Milchkühen auf der Weide kommt die Milch aus einer biotechnologischen Anlage. Sechs Pflanzenproteine und acht Fettsäuren werden vermischt. Je nach Mischungsverhältnis lässt sich daraus Kuhmilch, Ziegenmilch oder Büffelmilch produzieren – ohne Massentierhaltung. Vermieden werde damit auch das Risiko durch Pestizide, Hormone oder Bakterien in der Milch, so der Ryan Pandya. „Die Herstellung verläuft ähnlich wie bei Medikamenten oder Insulin supersteril.“ Bis 2017 will Muufri erste Produkte auf den Markt bringen.

Kritiker befürchten, dass die synthetische Milch den Kalziumbedarf nicht so deckt wie natürliche Kuhmilch. „Milch ist ein optimaler Kalziumlieferant, weil der Mineralstoff darin mit dem Milcheiweiß Casein verbunden ist, das in den Milchdrüsen der Kühe gebildet wird“, so Hans Meisel vom Max-Rubner-Institut in Kiel. Dieser Mechanismus ist im Laufe der Evolution entstanden und sorgt dafür, dass die Milch im Darm besser verfügbar ist. Das kann man nur schwer imitieren, wie sich ja auch bei der Säuglingsnahrung zeigt.“

Terminankündigung:
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