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Technology Review über den geplanten Nicaragua-Kanal
„Für die größten Schiffe der Welt“

Hannover, 24. April 2014 – Bis Ende des Jahrzehnts will der chinesische Unternehmer Wang Jing mit der Hongkonger HKND-Gruppe eine Alternative zum Panamakanal schaffen, um Atlantik und Pazifik quer durch Mittelamerika miteinander zu verbinden. In der Mai-Ausgabe des Magazins Technology Review gibt der Bauleiter des neuen Mega-Kanals bisher unbekannte Details preis.

Der Kanal wird so breit und tief sein, dass ihn die größten Schiffe der Welt passieren können, die inden nächsten 50 Jahren gebaut werden“, sagt der australische Ingenieur Bill Wild, der für den geplanten Bau der Wasserstraße verantwortlich ist. Es gibt heute bereits Schiffe mit einer Länge von fast 500 Metern. Um sie zu befördern, sollen die Schleusen in Nicaragua komplett neue Maßstäbe setzen. Wild kündigt an, sie würden „mindestens doppelt so groß“ wie die weltweit größte im Hafen von Antwerpen. Die dortige Berendrecht-Schleuse ist 500 Meter lang, 68 Meter breit und 17,7 Meter tief. Ihr Volumen: 600 000 Kubikmeter Wasser. Bis zu vier Schiffe können gleichzeitig darin gehoben werden.Zum Vergleich: Der 82 km lange Panamakanal und seine Schleusen bewältigen Schiffe mit einer Maximallänge von knapp 300 Metern, die deshalb auch Panamax-Größe genannt wird. Zwar befindet sich der Kanal bis 2015 im Ausbau, doch auch nach der Erweiterung bleibt er für Supertanker zwei Nummern zu klein.

Je nach Route könnte sich der Nicaragua-Kanal, dessen Kosten auf 40 Milliarden US Dollar veranschlagt werden, auf bis zu 300 Kilometer erstrecken. Der Baubeginn soll im Dezem­ber 2014 sein. Das versicherten Wang und Nicaraguas Präsident Daniel Ortega zu Beginn dieses Jahres bei der Unterzeichnung des Rahmen­abkommens. Doch noch sind viele Fragen zu diesem Mega-Projekt, dem Kritiker in erster Linie geostrategische Überlegungen Chinas unterstellen, offen. So ist nicht klar, wie viele Schiffe die Alternative zum Panama-Kanal tatsächlich wählen oder ob chinesische Frachter bevor­zugt würden. Auch die Frage nach der Zeitersparnis kann man derzeit noch nicht beantworten, schreibt Technology Review.