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Technology Review über LED-Licht für Nutzpflanzen
Maßgeschneidertes Kunstlicht optimiert Salat und Tomaten

Hannover, 25. September 2014 – Der Lichtmix macht es: Blaues und rotes Licht lassen Gemüse besser wachsen, es schmeckt leckerer und ist gesünder. In Japan entstehen immer mehr Hightech-Gemüsefabriken, die statt von Agrarunternehmen von bekannten Elektronikherstellern betrieben werden, schreibt das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 10/2014.

Blaues Licht lässt den Salat weniger wachsen, sorgt aber für einen höheren Vitamin-A-Gehalt und mehr gesunde, entzündungshemmende Polyphenole. Rotes Licht bedeutet mehr Wachstum und mehr Süße. Diese Erkenntnisse gehen zurück auf Versuche des Japaners Hiroyuki Watanabe, der seit Jahren Salatköpfe mit verschiedenenfarbigem Licht bestrahlt. Aus Tomaten hat der Biochemiker von der Universität Tamagawa mehr vom Radikalfänger Lycopen herausgekitzelt, der ihnen gleichzeitig die rote Farbe gibt.

Auch Firmen wie Toshiba, Fujitsu oder Panasonic setzen auf maßgeschneiderte Lichtrezepte. Sie verwandeln ihre ausgemusterten Produktionshallen in Hightech-Zuchtstationen für Gemüse. Zusätzlich zur abgestimmten Beleuchtung wachen dort Sensoren und Computer über das Wohlbefinden der Pflanzen.

In Europa gehört Philips zu den Vorreitern bei der Technologie. Im Geschäftsbereich „Gartenbau-Beleuchtung“ untersucht der Elektronikkonzern die Wirkung verschiedener Lichtmixe auf biologische Prozesse in Nutzpflanzen. Der Konzern hofft, Gemüse und auch Obst auf diesem Weg gesünder zu machen. Ergänze man etwa das starke Wachstumslicht mit schwächerem Licht in bestimmten Wellenlängen, erklärt Philips-Forscher Eugen Onac, ließe sich der Stoffwechsel der Pflanze beeinflussen. In ersten Versuchen konnten er und sein Team den Vitamin-C-Gehalt von Tomaten verdoppeln.