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Fast wie Computerspiele: Kriege aus der Ferne
Telepolis-Buch über Roboterkriege

Hannover, 1. März 2012 – Kriegsführung mit Bodentruppen – das war gestern. Jetzt ist die Zeit der Roboterkriege gekommen. Bewaffnete oder unbewaffnete Kampfdrohnen überwachen, verfolgen und töten die Gegner. Das Telepolis-Buch „Kriegsmaschinen – Roboter im Militäreinsatz“, das jetzt bei Heise erschienen ist, zeigt aus verschiedenen Blickwinkeln, wie sich die Kriegsführung verändert hat und in Richtung autonomes Handeln von Robotern weiter verändern wird.

Als die US-Streitkräfte 2003 in den Irak einmarschierten, hatten sie am Boden keinen einzigen Roboter dabei. Am Ende des Jahrzehnts waren es weit über 10.000. Ähnlich verlief die Entwicklung bei Drohnen. Sie sind mittlerweile die Waffe der Wahl, um verdächtige Personen permanent zu überwachen und gegebenenfalls direkt anzugreifen. Der von den USA erklärte „Globale Krieg gegen den Terror“ wird als der erste Roboterkrieg in die Geschichte eingehen.

Kampfroboter senken die Kriegsschwelle: Eigene Soldaten werden nicht gefährdet, das Schlachtfeld ist weit weg. Für viele Einsätze fehlt es an rechtlichen Grundlagen. Und auch die Gegner, seien es Terroristen, Aufständische oder Kriminelle, werden nachrüsten und sich Robotertechnik beschaffen.

Bislang werden Militärroboter noch ferngesteuert. Doch schon in 20 Jahren könnten die ersten von ihnen autonom über den Einsatz tödlicher Waffen entscheiden. Damit würde sich eine Entwicklung vollenden, die ihren Ausgangspunkt im Ersten Weltkrieg genommen hat: Die Kriegsmaschinen hätten sich vollständig vom Menschen emanzipiert.

Das vorliegende Buch beleuchtet das Thema aus der Perspektive von Sozial- und Naturwissenschaftlern, Philosophen und Schriftstellern. In 18 Essays, Interviews und Erzählungen wird der Frage auf den Grund gegangen, was genau da eigentlich passiert – und ob sich die Entwicklung noch stoppen lässt.

Bibliografische Angaben:
Hans-Arthur Marsiske
Kriegsmaschinen – Roboter im Einsatz (Telepolis)
Heise, Februar 2012,
246 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-936931-73-0
18,90 Euro (D) / 19,50 Euro (A)

Der Autor:
Hans-Arthur Marsiske, Jahrgang 1955, studierte Soziologie und Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und promovierte am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Hamburg zum Doktor der Philosophie. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Autor hat sich immer mehr zu Wissenschaftsthemen verlagert. Neben Astronomie und Raumfahrt waren dies insbesondere Forschungen zur Künstlichen Intelligenz und Robotik.