Rohstoffe aus dem Weltall
SPACE – das Weltraum-Magazin über wertvolle Asteroiden

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München, 27. März 2013 – „Asteroid Mining“, der Abbau von Rohstoffen auf Asteroiden im Weltall, könnte eine der Raumfahrt-Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts werden. „Um 2030 werden die ersten größeren Abbau-Operationen auf Asteroiden einsetzen“, sagt Chris Lewicki, Leitender Ingenieur des amerikanischen Start-up Planetary Resources im Interview mit dem Weltraum-Magazin SPACE. Die aktuelle Ausgabe 3/2014 ist ab dem 27. März im Handel erhältlich.

Erdnahe Asteroiden, die sich im Inneren unseres Sonnensystems befinden, sind sehr metallreich und können potenziell Wasser enthalten. Manche von ihnen verfolgen elliptische Bahnen um die Sonne, die sie zwischen Erde und Mond bringen, so dass sie besonders einfach zu erreichen sind. Diese Objekte sind das Ziel zweier amerikanischer Start-up-Unternehmen: Neben Planetary Resources, zu dessen Investoren die Google-Top-Manager Eric Schmidt und Larry Page sowie Regisseur James Cameron („Avatar“) gehören, plant auch Deep Space Industries (DSI) den Abbau von Rohstoffen auf Asteroiden. Beide Unternehmen wollen dafür bereits 2016 die Erkundungsraumschiffe starten lassen.

Riesige Kosten stehen den ambitionierten Bergbauprojekten entgegen. Chris Lewicki will mit kleinen Teams und durch Verzicht auf wissenschaftliche Forschungen preisgünstigere Weltraumflüge ermöglichen. Auf dem Asteroiden abgesetzte Roboter sollen dessen Oberfläche abtragen und die extrahierten Rohstoffe Transportraumschiffen übergeben. DSI-Expertenbeiratsmitglied Geoff Notkin hingegen plant, die abgebauten Mineralien direkt im Weltraum weiterverarbeiten: „Wir arbeiten an Abläufen, … mit Hilfe von 3D-Druckern Werkstücke im All zu fertigen.“

Einer der wichtigsten Anwendungsfälle des Asteroid Mining könnte die Gewinnung von Wasser sein – nicht nur für das Überleben der Astronauten, sondern weil es ein wesentlicher Bestandteil des Raketentreibstoffs ist. Die Wassermoleküle lassen sich zu Wasserstoff und Sauerstoff aufbrechen. „Dann hat man den effizientesten chemischen Treibstoff überhaupt“, so Chris Lewicki. Er kann sich vorstellen, dass es in den 2040er-Jahren Weltraum-Depots gibt, die Treibstoff für Satelliten zur Verfügung stellen.

Ab 27. März ist die neue Ausgabe 3/2014 des Weltraum-Magazins SPACE von der eMedia GmbH, München, im Handel und im Abonnement in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich. SPACE erscheint zweimonatlich in einer Druckauflage von 52.000 Exemplaren und kostet 6,90 Euro. Online kann man das Heft unter shop.heise.de bestellen.